Mittwoch, 7. März 2012

Waldorfpuppe Alfred

nach 3 Wochen Arbeit (ok, ich hab nebenbei auch noch andere Sachen gemacht, aber es dauert tatsächlich ein bisschen!) ist nun endlich der kleine Alfred geboren...
damit ihr euch vorstellen könnt, wie viel Arbeit das eigentlich ist, dachte ich mir, zeige ich euch einfach mal die unterschiedlichen Arbeitsschritte - denn beim Puppenmachen bekommt der Begriff "Handarbeit" wirklich eine

 gaaaaaaaaaanz neue Bedeutung... die meisten der Arbeitsschritte werden nämlich wirklich manuell und nur mit der Hand vorgenommen - die Nähmaschine hilft zwar ein bisschen, aber der Großteil muss wirklich von Hand gemacht werden... das macht es dann natürlich aber auch echt zu was ganz Besonderem... 


Angefangen habe ich mit dem Kopf. Dieser besteht aus Schlauchverband (den gibts in jeder Apotheke), gefüllt mit Heilwolle (die hab ich auch aus der Apotheke). Heilwolle ist ein wenig fester als einfache Schafwolle und gerade bei Kopf ist das eine gute Sache, denn der sollte nicht zu weich sein. Abgebunden wird das ganze mit Gardinenschnur (und ja, die kommt tatsächlich aus einer alten Gardine, irgendwie reißen Garne sonst gerne mal...) - der Kopf wird so abgebunden, damit es eine typische Kopfform gibt. 
dieses Grundgerüst wird dann mit Stoff bespannt, die Nähte sollten da sein, wo später die Haare drüber kommen, wir wollen ja keine Frankensteinpuppe... 

Dann geht es weiter mit dem Körper - dieser besteht auf 5 Teilen: 2 Arme, 2 Beine und 1 Rumpf. Ich habe mit Schablonen gearbeitet, einfach abmalen und zusammennähen.

Nach dem Zusammennähen werden die Teile ausgeschnitten und ausgestopft, wenn das passiert ist, kann man die Teile schließen - das kann noch mit der Maschine gemacht werden, der Rest dann allerdings nur noch mit der Hand. Die Gliedmaßen werden mit dem Matratzenstich am Rumpf befestigt.
Ich muss leider zu meiner Schande gestehen, dass ich das noch nicht gut beherrsche, meine Nähte sind echt nicht so sehr schön geworden, ich denke, ich muss mir das nochmal zeigen lassen. 

Dann hat man echt schon ganz viel geschafft - bei uns musste dann auch erstmal gekuschelt werden... 

Der kleine Alfred sollte schwarze Haare bekommen, die Wolle dafür wurde bestellt, aber ließ leider ein bisschen auf sich warten, deswegen hab ich dann schon mal damit angefangen mich an seine Kleidung zu machen... als erstes sollte er eine Hose bekommen... weil wir Sterne sehr mögen und ich ein paar wunderschöne rote Strümpfe mit Sternen hatte, aus denen leider meine großen Zehen irgendwie heraus gewachsen sind (ha ha), hatte ich also schon den Stoff dafür... So wurde ein roter Strumpf (und später auch noch ein einsamer schwarzer für die Bündchen) einfach recycelt:
einfach die Hacke raus gelassen, Dreiecke für den Schritt ausgeschnitten und wie eine normale Hose zusammengenäht, oben und unten kamen dann noch schwarze Bündchen ran.

Dann ging es weiter mit dem Gesicht - das ist mit Textilfarbe drauf gemalt, die Nase ist ein Stoffknödel, der drauf gestickt wurde - auf dem Bild trägt Alfred schon mal ein graues Haarnetz zur Probe und das Stirnband, was er später eigentlich tragen sollte - momentan ist es aber verschwunden... das ist das Bündchen vom roten Strumpf und noch hoffe ich, dass ich es nicht aus versehen entsorgt habe und es stattdessen irgendwo dazwischen gerutscht ist...

Dann war die Wolle für die Haare endlich da, zuerst muss aber die Basis dafür geschaffen werden, denn wenn man die Haare am Kopf fest machen würde, müsste man jedes Mal in den Kopf stechen - für jede Strähne... das könnte dazu führen, dass sich das Gesicht verschiebt und es dann am Ende total verzerrt ist - deswegen muss ein Haarnetz gehäkelt werden, an das die einzelnen Strähnen einzelnd geknüpft werden können. Dies sollte am besten farblich auf die Haarfarbe abgestimmt sein:

Dieses Haarnetz wird dann am Kopf festgenäht, denn sonst hätte die Puppe ja nur eine Perücke auf, die mit großer Sicherheit abfallen würde, sobald ein Kind es auch nur ansieht... ha ha...
Das Haare ran knüpfen erfolgt Strähne für Strähne und ist nochmal echte Arbeit, ich muss sagen, dass ich den Anfang noch mit einer normalen Nadel gemacht hab, weil ich keine andere hatte, weil ich dafür aber ewig gebraucht habe, bin ich auf eine Teppichknüpfnadel umgestiegen, damit ging es dann um einiges besser.

und keine Sorge, ich denke, es ist ganz normal, dass das Puppenkind erstmal wie ein gerupftes Huhn aussieht: 


Wenn alle Haare dran sind, dann sieht es natürlich erstmal eher chaotisch auf dem Kopf aus, aber das lässt sich mit einem kleinen Haarschnitt ja alles in Ordnung bringen... 
Alfred sah ein bisschen wie ein Rockstar aus, finde ich... 

so, dann wurde noch ein passendes Tshirt genäht und dann war Alfred endlich fertig und musste auch gleich ins Tuch und bekuschelt werden... 



PS: ich würde mich freuen, wenn ihr auch mal hier vorbei schauen würdet. 





6 Kommentare:

  1. wunderschön gemacht und beschrieben werde es auch versuchen vielen lieben dank!

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    1. finde ich gut...
      würde mich freuen, wenn du berichten würdest, wie es gelaufen ist.

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  2. Wow! Alfred ist richtig super geworden :D

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  3. Daaaaaaaaaaaanke...

    Henry liebt ihn auch sehr und knutscht ihn immer. :-)

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  4. Wie toll! Würdest du nochmal so eine machen und sie mir verkaufen? :-D Ich kann leider gar nicht nähen oder häkeln und er ist soooo schön!!!

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    1. dafür hättest du dann aber eine Kontaktmöglichkeit da lassen müssen... :D

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